Dienstag, 24. Februar 2009
Kein Wald disjunkter Bäume
Executive Summary:
Ihr lernt 95% völlig umsonst. Aber wenn ihr nix lernt, habt ihr auch schlechte Karten.

Im Detail:
Als Erbe für die Nachwelt - ganz im Sinne dieses Blogs - nun auch ein paar Worte vom Letzten. Auf dass es den 07'ern so gut helfe, wie der 05'er Blog sich für uns als nützlich erwies.
Genug der Worte (ohne Mehrwert).

Ich hatte auch die Bande vom wilden Hund:
Bernd Haase - IBM
Herr Mateja - Bayer Schering
Herr Bludau - Bundesdruckerei
Dorle Linz - Vorsitz/Protokoll

Los ging es mit Bludau von der Bundesdruckerei (gefühlte 7 Minuten):
Online-Videothek als Webservice (s. Tine). Ein kurzer Umriss zu Webserver/Applicationserver (Buzzword-Bingo) und dann ging es über zu RAID 0/1/3/5/1+0. Paritätsbits, Hamming Code, Error Correction. Übergeschwenkt zu IT-Sicherheit: In diesem Zusammenhang das Dreigestirn "Confidentiality, Integrity, Availability" (CIA) abgeklapptert, auf Zertifizierungen und Richtlinien (BSI/ISO/CoBIT/Basel II/Sarbanes-Oxley) zu sprechen gekommen.

Fazit Bludau: Sympathischer, wenn auch recht reservierter junger Mensch - hatte das Gefühl, dass man das Gespräch durch Stichpunkte gut eigenständig in die "richtige" Richtung lenken durfte.

Anschließend Haase (gefühlte 13 Minuten):
Angefangen mit Haaseschen IT-Themen: "Ich hab da so ein Laptop und ein Kabel..." (USB, seriell vs. parallel, Interferenzen/Performanz, Übertragungsgeschwindigkeiten, USB 1.0 vs. 2.0).
Rüber ins Personalrecht: JAV - Mitglieder, Wahlperioden, Rechte, Grundsätze, Pflichten und rüber zum Betriebsrat und BetrVG, analog. Der Bringer:
H: "Nennen Sie doch mal alle(!) gesetzlichen Grundlagen für den AN"
M: "Hmmmm, GG, AGG, BGB, (HGB), BetrVG, BUrlG, KSchG."
H: "Jaaa, mir fallen da noch mehr ein".
M: *Überleg* "Schwerbehinderten-Gesetz, AÜG, TZBfrG, SGB...."
H: "Aaaaaha, SGB (Sozialgesetzbuch) - wieviele Bücher hat das denn?"
M: *wtf?* "Also die Regelungen über Kurzarbeit, Kurzarbeit-Null und saisonale Kurzarbeit finden wir in SG III, also gibt es wohl mindestens 3."
H: *nick* "Und wenn ich Dir jetzt sage, dass bei mir zuhause das SGB VI im Schrank steht?..."

Achtung, 07'er: Business-Kasper-Trick (zwecks mangelnder Ahnung)

M: "Bernd, wenn 'Du' mir das erzählst, würde ich das selbstverständlich nicht infrage stellen geschweige denn tendenziell als Lüge bezeichnen - schon allein aus persönlichen Gründen".

Business-Kasper-Trick Ende

H: *lustigfindzurücklehnfastumkipp* Oooh, Zeit schon vorbei. (Strike!)

Fazit Bernd: Hmmm, mit Studienwissen definitiv nicht zu bewältigen. Dank Blog-Lesens erfolgreich abgeschmettert. Kann einen aber auch übel fetzen (s. Nico - da hätte ich auch abgewunken!). Eignet Euch gesetzliche Grundlagen zu Personalfragen an, außerdem Betriebsrat/JAV und alles was man sonst noch im Spamfilter hat. Überlebensnotwendig!

Zum Abschluss also Mateja (gefühlte 10 Minuten):
RFID in vollem Umfang (komplettes Beratungsszenario bei einer Airline): Aktive/passive Komponenten, Logiksoftware, Entwicklungskosten, Referenzen und Beispielprodukte der IBM, datenrechtliche Bedenken (Datenschutzgesetz). Das Ganze simuliert als echtes Beratungsgespräch inkl. technischer Fragen zu Frequenzbereichen und möglichen Technologien. Richtig Glück gehabt, dass ich zu diesem Thema auf der CeBIT 2008 am Demopunkt RFID Solutions gearbeitet habe...

Fazit Mateja: Meiner kurzen Bekanntschaft nach auch sehr nett, relativ stichwort-besessen wobei ich das bei mir vielleicht nicht gemerkt hätte, wenn es nicht schon andere erzählt hätten.

Es sprach die Eminenz:
Linz: "Aus meinem Blickfeld, Unwürdiger!" (vlt. etwas freundlicher)
M: "Jawoll"

*5(!) Minuten Wartezeit*

Linz: "Was hat Ihnen denn besonders gut gefallen?"
M: "Dass keine Frage zu Netzwerken kam"

(Nicht so gut hat mir gefallen, dass keine Frage zu hierarchischen Datenbanken kam. Ich hätte so gerne über Wälder disjunkter Bäume sinniert und dabei Dorles Gesicht gesehen. Man kann nicht alles haben, ich kann mich auf keinen Fall über die Fragen beklagen!)

Linz: "Wie würden Sie sich denn selber einschätzen? (Und als ob das nicht schon angenehm genug wäre) Welche Note würden Sie sich denn selber geben mit Nachkomma?"
M: Naja, also ich hatte schon ein gutes Gefühl. Vielleicht so zwischen 1 und 2?

Man beglückwünschte mich zur numerisch unteren Grenze dieser Äquivalenzklasse. Ein Grund mehr, sich die Kante zu geben (um den Kopf zu räumen für die wichtigen Dinge des Lebens).

~Moritz

/EDIT: Geile Werbung hier. Rechts ITIL Zertifizierung, links BERNDes Schmorpfanne. :D

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